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Forschungsergebnisse

(...) Selbstmitgefühl verringert Angstgefühle und Besorgnis, es fördert emotionales Wohlbefinden, es unterstützt uns, gesunde und selbstfürsorgende Verhaltensweisen umzusetzen, und es sorgt für mehr Zufriedenheit in persönlichen Beziehungen. Die Kraft dieser liebevollen Achtsamkeit unterstützt uns zudem ganz allgemein, dem steten Wandel und der Unvollkommenheit des Lebens mit mehr Gelassenheit und Zuversicht zu begegnen.

 

 

 

 

Studienergebnisse zeigen eindeutig, dass Selbstmitgefühl mit deutlich gesteigertem emotionalen Wohlbefinden und erhöhter Widerstandsfähigkeit einhergeht (Neff, 2012). Selbstmitgefühl verstärkt unser Erleben von positiven Gefühlen. Je mehr Mitgefühl Menschen für sich empfinden, desto zufriedener sind sie mit ihrem Leben, desto verbundener fühlen sie sich mit anderen Menschen und desto höher ist ihre emotionale Intelligenz, ihr Glücksempfinden, ihr Optimismus, ihre Weisheit und ihre Neugierde (Barnard & Curry 2011, Neff, 2012).

Selbstmitgefühl erlaubt uns, unsere Schwächen einzugestehen und unsere Schwierigkeiten klarer zu erkennen (Leary et al., 2007) und im Einklang mit unseren Werten unser Potenzial zu entfalten – ohne Angst zu versagen (Neff et al., 2005). Während unser Selbstwert auf Anerkennung von anderen beruht, motiviert und ermutigt Selbstmitgefühl uns, von innen heraus unser Ziel zu verfolgen und uns zu verbessern, auch wenn wir Misserfolge erleben (Breines et al., 2012).

 

 

 

 

Höheres Selbstmitgefühl geht mit weniger Stress, Angst und Depression einher (MacBeth & Gumley, 2012). Ein Grund dafür könnte sein, dass selbstmitfühlende Menschen weniger grübeln, Gedanken seltener unterdrücken (Neff, 2003a; Neff et al., 2007) und mit belastenden Gefühlen, Schwächen und Misserfolgen konstruktiver umgehen (Leary et al., 2007; Neely et al., 2009).

Selbstmitgefühl scheint auch gegen Burnout in helfenden Berufen zu schützen (Barnard & Curry, 2012). Neuste Studien belegen, dass Mitgefühl mit uns Mitgefühl mit anderen fördert und umgekehrt (Breines et al 2013, Neff & Pommier, 2012).

Emotionales Wohlbefinden und Zufriedenheit

Reduktion von Stress, Angst und Depression

Erhöhung der Beziehungsfähigkeit

In der Partnerschaft zeigen selbstmitfühlende Menschen mehr emotionale Verbundenheit und Akzeptanz, fördern den Partner in dessen Selbständigkeit (Neff & Beretvas, 2012), gehen besser mit Konflikten um und sind zufriedener mit ihren Beziehungen (Yarnell & Neff, 2012).

Wirkung von Training in Mitgefühl

Die Wirksamkeit von Mitgefühlstraining zeigt sich durch positive Auswirkungen auf Gehirn, Immunsystem, psychisches Wohlbefinden und Sozialverhalten (Hofmann et al., 2011). So fanden Wissenschaftler schon nach kurzem Training (1 Tag bis 8-Wochen Kurs) verstärkte Aktivierung unseres „empathischen“ Gehirns (Lutz et al., 2008; Mascaro et al., 2012; Klimecki et al., 2012), verbesserte Immunreaktion bei Stress (Pace, 2009), weniger belastende Gefühle (Neff & Germer, 2012), mehr positive Gefühle wie Verbundenheit, Mitgefühl, Zufriedenheit mit dem Leben (Frederickson et al., 2008; Hutcherson et al., 2008; Jazaieri, 2012; Neff & Germer, 2012; Klimecki et al., 2012) und mehr prosoziales Verhalten (Leiberg et al., 2011).

Wirkung von Training in Selbstmitgefühl

Nach dem 8-wöchigen Mindful Self-Compassion Programm erlebten Teilnehmer signifikante Anstiege in Selbstmitgefühl, Mitgefühl für andere, Achtsamkeit und Zufriedenheit mit dem Leben, sowie einen signifikanten Rückgang von Stress, Angst und Depression. Selbst 6 Monate nach Ende des Kurses stieg die Lebenszufriedenheit der Teilnehmer weiter an (Neff & Germer, 2012).

Kein Wunder also, dass weitere Studien gezeigt haben, dass es selbstmitfühlenden Menschen leichter fällt, eine Diät einzuhalten (und einzelne Ausrutscher zu geniessen) (Adams & Leary, 2007). Training in Selbstmitgefühl half mehr Probanden mit dem Rauchen aufzuhören, als wenn Probanden ihre Gedanken über das Rauchen reflektierten (Kelly et al., 2009).

Wirkung bei psychischen Erkrankungen

Compassion Focused Therapy zeigt positive Effekte bei Menschen, die stark von psychischen Erkrankungen beeinträchtigt sind, wie Depression und Angst (Gilbert & Procter, 2006), Traumafolgestörungen (Beaumont, 2012), Persönlichkeitsstörungen (Lucre & Corten, 2012), Essstörungen (Gale et al., 2012) und Psychose (Laithwaite et al. , 2009; Braehler et al., 2012).

 

 

Quelle: www.selbstmitgefühl.de

 

Links

Kristin Neffs Webseite gibt einen Überblick über Studien über Selbstmitgefühl auf Englisch. Die vollständigen Artikel können dort ausschließlich für die persönliche Verwendung heruntergeladen werden.

CCARE an der Stanford University pflegt eine Forschungsdatenbank über Mitgefühl und Empathie.

 

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