Selbstmitgefühl ist lernbar
Mit Hilfe der in uns allen angelegten Fähigkeiten zur Fürsorge können wir also jederzeit beginnen, den Teil in uns zu kultivieren, der uns Verständnis und Trost entgegenbringt. Zu Beginn mag es sich vielleicht fremd anfühlen, sich selber gegenüber freundlich zu sein. Es kann ein innerer Widerstand entstehen oder Gedanken tauchen auf wie: „Das habe ich doch nicht verdient, liebevoll und freundlich mit mir selbst zu sein.“ Unsere Erfahrung ist, dass es beim Selbstmitgefühl nicht darum geht, „etwas zu verdienen oder nicht“. Vielmehr geht es darum, dass wir uns entscheiden können, Selbstmitgefühl zu trainieren. So wie wir uns entscheiden können, einen Muskel zu trainieren, damit er stark und kräftig wird. Einen Muskel aufzubauen erfordert Ausdauer und effizientes Training. Das Gleiche gilt für das Selbstmitgefühl. Am Anfang steht eine Absicht und eine Bereitschaft, dies zu üben.
Einfache Übungen helfen uns wesentlich dabei, den Zugang zum Selbstmitgefühl zu finden und in kleinen Schritten vorwärts zu gehen. Die Übungen sind für alle erlernbar, auch für Menschen, die in ihrer Kindheit nur wenig Zuneigung erfahren haben oder denen es sehr schwer fällt, freundlich zu sich zu sein.
Je nach Ihrer aktuellen Befindlichkeit ist ein Kurs, eine Psychotherapie/Beratung oder die Kombination von beidem die passende Form der Unterstützung.